„Klimapakt Wohnen“ für NRW gestartet

NRW möchte beim Klimaschutz im Gebäudesektor voran gehen und auf einen klimaneutralen Wohnungsbestand hinarbeiten. Ein Ziel, das einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt bedeutet. Deswegen hat die Landesregierung mit den Verbänden der Bau- und Wohnungswirtschaft jetzt einen „Klimapakt Wohnen“ geschlossen – gestern fiel der offizielle Startschuss.

Gaben den Startschuss für den Klimapakt (v.l.): NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU), Wolfgang Schuldzinski (Verbraucherzentrale NRW) und Konrad Adenauer (Haus & Grund Rheinland Westfalen).

NRW möchte beim Klimaschutz im Gebäudesektor voran gehen und auf einen klimaneutralen Wohnungsbestand hinarbeiten. Ein Ziel, das einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt bedeutet. Deswegen hat die Landesregierung mit den Verbänden der Bau- und Wohnungswirtschaft jetzt einen „Klimapakt Wohnen“ geschlossen – gestern fiel der offizielle Startschuss.

Düsseldorf. Die NRW-Landesregierung hat gemeinsam mit den Verbänden der Bau- und Wohnungswirtschaft einen „Klimapakt Wohnen“ vereinbart. Haus & Grund Rheinland Westfalen ist mit dabei – Präsident Konrad Adenauer unterzeichnete gestern (20. Januar 2020) die Vereinbarung. Das gemeinsame Ziel der Beteiligten ist es, für einen klimafreundlichen Wohnungsbestand in Nordrhein-Westfalen zu sorgen. Nicht nur auf dem Bau und beim Wohnen, sondern auch in der Stadtentwicklung möchte man geringere CO2-Emissionen erreichen.

Die Beteiligten möchten verstärkt Wohnungen modernisieren, zugleich jedoch auf die soziale Ausgewogenheit und die Bezahlbarkeit von Wohnraum zu achten. Konrad Adenauer, Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen, brachte es auf den Punkt: „Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Erreichung der Klimaziele im Gebäudebestand erfordert erhebliche finanzielle Kraftanstrengungen, die sowohl von Eigentümerinnen und Eigentümern als auch von Mieterinnen und Mietern zu stemmen sind.“

Klimaschutz: Kraftakt für Eigentümer und Mieter

Die Größe des Kraftaktes verdeutlichte die Landesregierung bei der Auftaktveranstaltung mit aktuellen Zahlen: Im Jahr 2018 gab es in NRW rund 9 Millionen Wohnungen und damit so viele wie nie zuvor. Seit dem Jahr 1987 ist die Zahl der Wohnungen um stolze 25 Prozent gestiegen. Trotzdem sind die Emissionen der Haushalte in NRW seit 1990 um 18,5 Prozent gesunken. Dennoch haben die NRW-Haushalte aber vorläufigen Schätzungen zur Folge im Jahr 2018 immer noch rund 30,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen.

Damit sind die Privathaushalte für rund 11,5 Prozent der Emissionen von Treibhausgasen in Nordrhein-Westfalen verantwortlich, schätzt die Landesregierung. „Hier steckt also noch sehr viel Potenzial, das wir unbedingt heben müssen“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). „Begrünte Vorgärten, Dächer und Fassaden, insbesondere der Einsatz natürlicher und nachwachsender Baustoffe wie Holz, sorgen für gutes Klima.“ Der Weg zu einer treibhausneutralen Welt könne nur gelingen, wenn er von allen mitgetragen werde.

Breites Bündnis aus Politik und Verbänden

Dem trägt der Klimapakt jetzt Rechnung, indem sich hier ein breites Bündnis aus Politik und Verbänden zusammengefunden hat. Neben der Umweltministerin unterzeichneten auch Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) und zahlreiche Verbände die Vereinbarung. Neben Haus & Grund Rheinland Westfalen sind unter anderem auch Handwerk.NRW, der Verband für die Wohnungswirtschaft Rheinland-Westfalen (VdW), Bauverbände Nordrhein-Westfalen e.V. oder der BFW Nordrhein-Westfalen als Verband der mittelständischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft dabei.

Die Beheizung macht den größten Teil des Energieverbrauchs und damit auch der Emissionen privater Haushalte aus. Daher stehen die Themen Wärmedämmung und Heizungsmodernisierung ganz oben auf der Agenda, wenn es um die Verbesserung des Klimaschutzes beim Wohnen geht. Nun, da der Startschuss gefallen ist, beginnt für die Beteiligten am „Klimapakt Wohnen“ die Sacharbeit. In den nächsten sechs Monaten möchte man konkrete Maßnahmen erarbeiten.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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